Bridge ist ein weltweit verbreitetes Kartenspiel, bei dem jeweils zwei Spieler-Paare als Mannschaften gegeneinander spielen. Das Ergebnis eines Spiels wird immer für eine Mannschaft, also ein Spieler-Paar, gewertet. Bridge wird mit Spielen á 52 Karten gespielt.
Bridge kann als Rubberbridge von vier Personen oder als Turnierbridge in Bridge-Vereinen mit, je nach Größe des Vereins, ca. 10 bis 30 oder auch mehr Mannschaften, also 20 bis mindestens 60 Personen gespielt werden. Bei großen öffentlichen Bridge-Turnieren werden in der Regel mehrere Gruppen gebildet.
Ein Bridge-Spiel besteht aus zwei Phasen. In der ersten Phase wird ein Kontrakt in einem Biet-Prozess erstritten. Der Kontrakt sagt aus, wie viele Stiche ein Paar in einer angesagten Trumpf-Farbe erreichen will. Alternativ sind auch Spiele ohne Trumpf-Farbe, den Sans Atout-Spielen möglich.
In der zweiten Phase wird das Spiel durchgeführt und die Mannschaft, die sich mit einem Kontrakt durchgesetzt hat, versucht, die angesagte Stich-Anzahl zu erreichen und damit das Spiel zu gewinnen. Die gegnerische Mannschaft wiederum versucht, dies nach Möglichkeit zu verhindern und den Kontrakt zu Fall zu bringen.
Eine Besonderheit beim Bridge-Spiel ist, dass der Spieler einer Mannschaft, der die Trumpf-Farbe, bzw. Sans Atout im Biet-Prozess zuerst genannt hat, als Alleinspieler das Spiel durchführt. Sein Partner muss nach dem Ausspiel der ersten Spielkarte des Gegners seine komplette Kartenhand für alle sichtbar auf den Tisch legen. Er hat auch während des Spiels kein Mitsprache-Recht und wird deshalb Dummy genannt.
Ein Bridge-Turnier besteht aus 13 Runden á zwei Spielen. Die Karten werden dabei von den Spielern in der ersten Runde gemischt und bleiben bis zum Ende des Turniers unverändert. Wenn am Ende des Turniers die Mannschaften die 26 Kartenhände gespielt haben, wird durch einen Vergleich der erzielten Ergebnisse der einzelnen Spiele eine Rangfolge, und damit die Sieger-Mannschaft, ermittelt.
Bridge hat sich aus dem englischen Spiel Whist entwickelt und wurde sowohl in England als auch in den USA Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt. Grundlegender Unterschied von Bridge zu Whist war das Offenlegen des Dummy´s und die Einführung von Kontra und Re-Kontra.
Den absoluten Durchbruch gab es, als der Amerikaner Harold S. Vanderbilt 1925 auf einer Kreuzfahrt die Regeln für das Contract Bridge entwickelt hat, die im Wesentlichen den Grundstock für das heutige Bridge bilden. Inzwischen existiert eine Vielzahl sogenannter Biet-Systeme, mit deren Hilfe sich die Spieler-Paare im Biet-Prozess ihre Karten für die Kontraktfindung verschlüsselt beschreiben. Weil die Bedeutung der verschlüsselten Ansagen dem Gegner nicht vorenthalten werden dürfen, werden sie während des Biet-Prozesses dem Gegner als verschlüsselte Ansage angezeigt und auf Anforderung erklärt.
Mit Gründung der Internationalen Bridge Liga wurde 1932 das organisatorische Rückgrat des Bridge-Spiels gebildet. Im gleichen Jahr wurde der erste Deutsche Bridgeverband gegründet und schon 1934 fand in den USA ein Bridgeturnier statt, an dem 200.000 Spieler aus 65 Ländern teilnahmen. Die erste Weltmeisterschaft wurde schließlich 1935 in New York ausgetragen.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde am 4. Februar 1949 der Westdeutsche Bridge-Ver-band gegründet, aus dem der heutige Deutsche Bridgeverband hervorgegangen ist. 1951 trat dann der Deutsche Bridgeverband der European Bridge League bei und seit 1958 koordiniert die World Bridge Federation den Bridgesport weltweit.
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